Unsere Teilnehmer haben die Herausforderung gemeistert

Auf ihrer Arktis-Expedition haben die TeilnehmerInnen vom Swiss Arctic Project alle Schwierigkeiten überwunden. Sie nutzten die drei Wochen intensiv, um ihre Freunde und Follower über die Ereignisse in der Arktis zu informieren. Keine leichte Aufgabe, denn das Wetter zeigte sich von seiner extremsten Seite. Nach dieser überwältigenden Erfahrung blicken sie noch einmal zurück und erzählen über diese eindrucksvolle Zeit.

Der Filmemacher Matteo Bron Lehmann hat das SWISS ARCTIC PROJECT 2018 begleitet und einen Dokumentarfilm produziert, welcher am 4. November auf dem RSI ausgestrahlt wird.

Tessa Viglezio

Rientrati da quest’incredibile esperienza che è stata lo Swiss Arctic Project, mi sono sentita ispirata a fare di più. Ho capito che non si può continuare così e che bisogna cambiare sin da subito verso uno stile di vita più ecologico e rispettoso per l’ambiente. Vedere spiagge piene di plastica, vetro, reti da pesca e rifiuti vari mi ha fatto riflettere sul problema dell’inquinamento: arriva fin dove noi non immaginiamo nemmeno, fin dove noi non andremo mai di persona.

L’Artico è un posto magico: ci si ritrova in fiordi dove non c’è nessuno se non gli altri compagni di viaggio e si può ammirare dalla prua l’immensità della natura incontaminata (che poi non è proprio vero, visti i rifiuti sulle rive), i piccoli movimenti degli animaletti e degli iceberg, le onde che si infrangono sul bagnasciuga; ci si sente estraniati dal mondo dove siamo stati abituati a vivere per tutta la vita. Preservare questo luogo incantato è per me importantissimo, anzi! Preservare tutti i luoghi incantati che esistono nel mondo, anche se non li ho mai visti con i miei occhi, è per me importantissimo.

Vorrei spingere tutti i lettori, tutti i familiari, tutti gli amici e i conoscenti ad agire contro i cambiamenti climatici e non a subirli. È fondamentale se si vuole continuare a vivere su questo pianeta e non trasferirsi su un altro rendendolo tale e quale alla Terra di qui a poche migliaia di anni. Sono molto grata allo Swiss Arctic Project ed a tutti gli organizzatori e sostenitori per avermi dato la possibilità di partecipare e di poter partire verso una meta così lontana. Vi ringrazio per tutto l’amore e la passione che avete messo in questo progetto, per far sì che si realizzasse e si svolgesse così bene! 

Tessa Viglezio

Nach dieser unglaublichen Erfahrung, die das Swiss Arctic Project mit sich brachte, fühlte ich mich inspiriert, mehr zu tun. Ich habe verstanden, dass dies nicht so weitergehen kann und dass wir sofort zu einem ökologischeren und umweltfreundlicheren Lebensstil übergehen müssen. Als ich die Strände voller Plastik, Glas, Fischernetze und verschiedene Arten von Abfällen sah, dachte ich über das Problem der Umweltverschmutzung nach: Diese geht so weit, dass wir uns das Ausmass nicht einmal vorstellen können. Sie erreicht Orte, die wir persönlich nie besuchen werden.

Die Arktis ist ein magischer Ort: Man befindet sich in Fjorden, wo es nur die anderen Reisegefährten gibt und man kann vom Schiff aus die Unermesslichkeit der unberührten Natur bewundern (was angesichts der Verschmutzung an den Ufern nicht wirklich wahr ist), die kleinen Bewegungen von Tieren und Eisbergen, die Wellen, die am Ufer brechen; Man fühlt sich entfremdet von der Welt, in der wir unser ganzes Leben lang gelebt haben. Die Erhaltung dieses verzauberten Ortes ist mir sehr wichtig! Vielmehr: Die Erhaltung aller verzauberten Orte der Welt, auch wenn ich sie noch nie mit eigenen Augen gesehen habe, ist mir sehr wichtig.

Ich möchte alle Leser, alle Familienmitglieder, alle Freunde und Bekannten auffordern, gegen den Klimawandel vorzugehen und ihn nicht zu tolerieren. Es ist unerlässlich, wenn wir weiterhin auf diesem Planeten leben wollen und nicht zu einem anderen zügeln müssen, dem es in wenigen tausend Jahren genau so gehen wird, wie jetzt der Erde.
Ich bin dem SWISS ARCTIC PROJECT, seinen Organisatoren und Unterstützern sehr dankbar, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben, an diesem Projekt teilzunehmen und zu einem so weit entfernten Ziel zu reisen. Ich danke den Initianden für all die Liebe und Leidenschaft, die sie in dieses Projekt gesteckt haben und es so gut wie möglich durchgeführt haben!

Janine Wetter

Männer gesucht für gewagte Reise. Wenig Lohn. Bittere Kälte. Lange Monate in kompletter Dunkelheit. Konstante Gefahr. Sichere Rückkehr ungewiss. Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall.

Stellenausschreibung von Sir Ernest Shakleton, 1914

Genau wie das Abenteuer von Shakleton gehört nun auch das Swiss Arctic Project 2018 der Vergangenheit an. Mit diesem Zitat habe ich vor knapp neun Monaten mein Bewerbungsschreiben für dieses Projekt begonnen, doch ich hätte nie damit gerechnet, dass es mein Leben so stark prägen wird.

Das Swiss Arctic Project 2018 hat mich zu einem der wildesten und lebensfeindlichsten Orte der Welt gebracht, der faszinierend und herzzerreissend zugleich ist. Ich wurde Zeugin von einem Ort, der schöner kaum sein könnte und doch schon in wenigen Jahren ein ganz anderer sein wird. Die vielen kristallklaren Farben der Gletscher, das Eis, das mit einem lauten Donnern ins Wasser fiel und durch die ganze Bucht hallte und die Kälte dieser Region – mit all dem hat mich die Arktis in ihren Bann gezogen. Es fühlte sich an, als wäre ich am Ziel meiner Träume angekommen und ich will von hier nie mehr weg.

Besonders nachdenklich hat mich der Halt vor dem Nordenskiöldbreen Gletscher gemacht, der sich in den vergangenen Jahren so stark zurückgezogen hat, dass wir gemäss der Navigationskarte mit dem Schiff mitten auf dem Gletscher gestanden sind. Ein Vergleich mit einem Gemälde des Gletschers, das vor etwa 40 Jahren an eine Wand in der verlassenen Russischen Siedlung Pyramiden gezeichnet wurde, führte mir den Rückgang und die Geschichte des Gletschers noch deutlicher vor Augen. Doch auch die Tiere wie beispielsweise Walrosse, Rentiere, Robben und Eisbären werden mit den Veränderungen zu kämpfen haben. Ich hätte nicht erwartet, dass die Auswirkungen hier so vielseitig sind.

Aber es gibt auch unsichtbare Gefahren, wie beispielsweise der auftauende Permafrost (gefrorener Boden), der eine große Gefahr für die Einwohner und die Infrastruktur darstellt. Während der Permafrost für uns nicht sichtbar ist, haben wir dafür an einem verlassenen Strand unvorstellbare Mengen an Müll entdeckt. Wenn unser Müll an solch verlassenen Plätzen zu finden ist, warum sollten wir dann nicht auch in der Lage sein, den Permafrost und unser Klima zu beeinflussen? – Es ist eben schwer, Dinge, die wir mit unseren eigenen Augen nicht sehen können, zu verstehen und zu verändern.

Ich durfte in die beeindruckende Welt der Arktis eintauchen und weiss jetzt, was ich schützen muss. Und genau das möchte ich auch meinen Mitmenschen zeigen. 

Jasmin Huser

Unsere Reise neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Ich konnte viele eindrückliche und lehrreiche Dinge sehen und erleben und spannende Diskussionen mit zahlreichen Wissenschaftlern, Forschern sowie Einheimischen führen. Die Reise hat mich definitiv verändert und nachdenklich gestimmt: Wetterverhältnisse werden immer extremer, Gletscher verschwinden und die Tiere kämpfen um ihr Überleben. Und dies alles aufgrund des Klimawandels und dem übermässigen Konsumdrang der Menschheit.

Immer wieder sprachen mich Kritiker auf die Widersprüchlichkeit des Projekts an. Macht es Sinn, über die Notwendigkeit der CO2-Redukion zu predigen und gleichzeitig ans Ende der Welt zu reisen? Hätte es nicht gereicht, von der Schweiz aus über den Klimawandel zu berichten?

Anfangs hatte ich Mühe, auf solche Fragen richtig zu reagieren, doch jetzt – nach drei prägenden und belehrenden Wochen– kann ich selbstbewusst darauf antworten. Ich finde nicht, dass die Reise sinnlos war – im Gegenteil. Das Projekt in der Arktis war für mich wie eine Zeitreise in die Zukunft: Die Auswirkungen des Klimawandels sind hier viel stärker spür- und sichtbar als Zuhause. Ein durchschnittlicher Temperaturanstieg von 2 Grad in der Schweiz bedeutet hier in der Arktis, dass die Temperaturen um mindestens 6 Grad steigen werden!

Die Konsequenzen sind fatal: Rentiere, Eisbären, Walrosse und Robben werden es aufgrund der veränderten klimatischen Bedingungen immer schwieriger haben, genügend Futter zu finden. Familienhäuser sowie der Seed Vault Tresor, der unzählige Samenproben von Nutzpflanzen lagert, sind – aufgrund des schmelzenden Permafrosts – eingestürzt. Zudem sind bereits, wie in der Schweiz auch, riesige Eis- und Gletschermassen verschwunden.

Es ist erschreckend, wie stark der Klimawandel in dieser Region längst spürbar ist und Tiere sowie Menschen gezwungen werden sich an die neuen Umstände anzupassen.
Dank dem «Swiss Arctic Project» weiss ich nun genau, warum ich meinen Konsum bewusster gestalten und andere für einen ebenso nachhaltigen Lebensweg motivieren will. Ich wage es zu behaupten, dass es im Instinkt des Menschen liegt, Dinge zu beschützen, die er liebt und dass genau diese Reise diesen Prozess in mir ausgelöst hat.

Auch wenn sich die Welt nach dieser Expedition nicht von 0 auf 100 verändert und umweltverschmutzende Grosskonzerne sich weiterhin weigern, in eine nachhaltige Produktion zu investieren, so ist es trotzdem ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung – nämlich ständig über die Problematik zu diskutieren und niemals zu vergessen, dass wir nicht die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten sind und auch eine gewisse Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen tragen.

Joëlle Perreten

Eine tiefe Stille umgibt mich, während ich meine Augen nicht von der Wasseroberfläche lösen kann. Eisschollen treiben unbeschwert über die spiegelglatte Oberfläche des Fjords. Ich verliere mich in den Reflexionen der schneebedeckten Berge, zwischen welchen die Gletscher ihren Weg zum Wasser finden.

Die Reise nach Svalbard bis zum 79° Breitengrad hat nicht nur sehr eindrückliche Erinnerungen hinterlassen, sondern hat mich geprägt. Ich bin mit meinem Kopf vollgestopft mit Fakten und Zahlen zum Klimawandel (mein Eintrittsticket für das Swiss Arctic Project sozusagen) im Norden angekommen. Die unberührte und raue Wildnis hat mich in den Bann gezogen – ich habe mich geradezu in die Polarregion verliebt. Doch es war die kraftvolle Schönheit der Natur, das ‘ewige’ Eis, die Walrosse und die Robben, welche mir die realen Auswirkungen des Klimawandels gezeigt haben.

Ganze Tierpopulationen passen sich andauernd den durch wärmere Temperaturen gegebenen Herausforderungen an. Die Gletscher sind zwar überwältigend gross, jedoch sehr zerbrechlich, sodass man ihnen den Rückzug durch das Schmelzen geradezu ansieht. Die Arktis erwärmt sich dreimal so schnell wie der Grossteil der Erde und das sehr fragile Ökosystem hat mit den Konsequenzen zu kämpfen.

Es war das Swiss Arctic Project, die Visionen von Charles Michel, der selbstlose Einsatz von Doris Codiga und insbesondere Tessa, Jasmin, Antoine und Janine, welche mir während der Reise die Hoffnung für die Zukunft der Arktis gegeben haben. Viele tiefgründige und kritische Diskussionen haben uns zusammengeschweisst und vorangetrieben!

Die Arktis öffnete meine Augen und berührte mein Herz. Ich widme meine Erfahrungen all den Menschen, die mir diese Reise ermöglicht haben. Ihr habt an mich geglaubt und mein Leben auf die schönste Weise verändert! Nun vertraue ich Euch und uns allen:

Jetzt ist die Zeit wie nie zuvor und vielleicht nie wieder, um eine Politik zu etablieren – sowohl auf einer persönlichen als auch auf einer öffentlichen Ebene – um die Gesundheit des Planeten zu schützen und zu erhalten. Um effektiv zu sein, müssen Massnahmen getroffen werden, bevor Ökosysteme weiter traumatisiert oder zerstört werden, bevor sich Interessengruppen zu fest etabliert haben, bevor dieser besorgniserregende „Punkt ohne Wiederkehr“ erreicht wird.

Das Schicksal der Welt liegt in unseren Händen, wir haben die Kraft, dieses nicht länger zu ignorieren, sondern zu verstehen. Ich motiviere jede und jeden dazu weiter zu reisen, weiter zu gehen, zu entdecken und zu reflektieren, Wissen zu verbreiten, zu handeln und niemals die Verbindung zu unserem Zuhause, der Erde, zu verlieren.

Wir haben jetzt eine Chance, für die Menschheit eine wohlerhaltene, dauerhafte Zukunft zu schaffen!

Die Ziele wurden erreicht!

Alle Ziele vom Swiss Arctic Project 2018 wurden erreicht. Das Projekt wollte Jugendliche und junge Erwachsene für das Thema des Klimawandels und dessen Folgen sensibilisieren. Es sollte ihnen aufzeigen, wie sich der Klimawandel auf unserem Planeten bereits heute drastisch zeigt und welche Mittel und Wege es gibt, damit sie in die aktive Verantwortung für ihre Zukunft gehen können. Die Reichweite in traditionellen Medien und Interaktionen im Internet können helfen, den Erfolg zu messen. Es ist uns noch nicht gelungen, alle Radio-, Fernseh- und Zeitungsberichte aufzulisten. Einen ersten Überblick finden sie hier. Die Zahlen über die Reichweite in allen Social Media-Kanälen zu ermitteln, ist nicht möglich. Die wichtigsten Zahlen bis zum Abschluss der Expedition (am 5. August 2018) sind eindrücklich:

Zugriffe auf der Website

Erreichte Personen auf Facebook

Impressionen auf Istagram

Unsere Sponsoren und Partner

Unsere Supporter und Gönner

Dr. Konrad Steffen (†68)

Scientific Advisory Board

Konrad Steffen ist in der Arktis tödlich verunglückt. Er war nicht nur unser wissenschaftlicher Berater, unser Mentor und Vorbild. Er war vor allem unser Freund. Wir sind erschüttert und fassungslos. Wir möchten seiner Familie und seinen Freunden unser tiefes Mitgefühl ausdrücken und wünschen Ihnen viel Kraft.

Konrad Steffen è morto in un incidente nell’Artico. Non era solo il nostro consulente scientifico, il nostro mentore e modello. Era soprattutto un nostro amico. Siamo scossi e sconvolti. Desideriamo esprimere le nostre più sentite condoglianze alla sua famiglia e ai suoi amici e augurare loro tanta forza.

Konrad Steffen est décédé dans un accident dans l’Arctique. Il n’était pas seulement notre conseiller scientifique, notre mentor et notre exemple. Il était avant tout notre ami. Nous sommes attristés et bouleversés. Nous tenons à exprimer notre profonde sympathie à sa famille et à ses amis et leur souhaitons beaucoup de force.

Konrad Steffen has died in the Arctic. He was not only our scientific advisor, our mentor and role model. He was above all our friend. We are shocked and aghast. We would like to express our deepest sympathy to his family and friends and wish them much strength.

Team „Swiss Arctic Project“

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